Europa im Rucksack: Unser 3-wöchiges Zugabenteuer durch den Süden und Westen!
Hey Reisefreunde! Seid ihr bereit für eine ordentliche Portion Fernweh? Mein Partner und ich haben uns vor einiger Zeit einen Traum erfüllt und sind drei Wochen lang mit dem Rucksack und dem Zug quer durch Süd- und Westeuropa gereist. Es war ein unvergessliches Abenteuer voller atemberaubender Landschaften, faszinierender Kulturen und natürlich – jede Menge leckerem Essen! Packt eure imaginären Rucksäcke, es geht los!
Von Faro nach Sevilla: Sonne, Tapas und andalusische Träume
Unser Abenteuer begann mit einem Flug von Memmingen ins sonnige Faro in Portugal. Nach zwei entspannten Tagen in einem charmanten Hostel, in denen wir die Küstenatmosphäre genossen, ging es für uns mit dem Bus weiter ins pulsierende Sevilla in Spanien.
Sevilla hat uns sofort verzaubert! Wir hatten das Glück, in einem fantastischen Hostel mit einer Dachterrasse unterzukommen – perfekt, um den Tag mit einem Blick über die Stadt ausklingen zu lassen. Die Liste unserer Entdeckungen in Sevilla ist lang: Wir schlenderten über die Plaza Nueva, bestaunten die geheimnisvollen Ruinas de Acueducto und ließen uns von der majestätischen Kathedrale von Sevilla beeindrucken. Ein Spaziergang durch die märchenhaften Jardines del Alcázar war wie eine Reise in eine andere Welt, und die Torre del Oro sowie der Paseo de Cristóbal Colón luden zum Verweilen am Fluss ein. Die Plaza de España raubte uns schlichtweg den Atem – ein architektonisches Meisterwerk! Und was wäre Sevilla ohne kulinarische Genüsse? Wir haben uns durch unzählige Tapas probiert und dazu literweise erfrischenden Sangria genossen. ¡Qué rico!
Madrid: Königliche Pracht und Fußballfieber
Mit dem Schnellzug ging es dann weiter in die spanische Hauptstadt – Madrid! Auch hier übernachteten wir in einem gemütlichen Hostel, das unser idealer Ausgangspunkt für Erkundungen war. Für meinen fußballbegeisterten Partner war ein Besuch im Estadio Santiago Bernabéu ein absolutes Highlight – die Atmosphäre dort ist einfach elektrisierend!
Wir tauchten tief in das Madrider Stadtleben ein, begannen unsere Tour auf der belebten Plaza Mayor und ließen uns bei einer Stadtführung die Geschichte und Geheimnisse der Stadt näherbringen. Die beeindruckende Catedral de la Almudena und der prunkvolle Palacio Real zeugten von Madrids königlicher Vergangenheit. Ein ganz besonderes Erlebnis war der Tempel von Debod, ein ägyptischer Tempel mitten in Madrid, der besonders bei Sonnenuntergang eine magische Stimmung hat. Und natürlich durfte ein Blick auf die berühmte Plaza de la Cibeles nicht fehlen.
Barcelona: Gaudís Meisterwerke und mediterraner Flair
Die nächste Etappe führte uns ebenfalls mit dem Schnellzug nach Barcelona! Hier erwartete uns eine Stadt, die vor kreativer Energie nur so sprüht. Allen voran natürlich die Meisterwerke von Antoni Gaudí: Die atemberaubende Sagrada Família hat uns sprachlos gemacht, und auch das Casa Museu Gaudí sowie der farbenfrohe Park Güell sind absolute Must-sees.
Da mein Mann ein riesiger Fußballfan ist, stand natürlich auch das Camp Nou Stadion auf dem Programm – ein weiteres Mekka für alle Fußballbegeisterten! Abends ließen wir uns von der spektakulären Font Màgica verzaubern, besuchten das Nationale Kunstmuseum und genossen die Aussicht vom Montjuïc. Am Port Vell und am Mirador de Colom schlenderten wir entlang des Hafens, und der grüne Parc de la Ciutadella bot eine willkommene Auszeit im Grünen. Unsere Erkundungstouren starteten oft an der zentralen Plaça de Catalunya.
Montpellier: Französisches Savoir-vivre und kleine Freuden
Von Barcelona aus ging es mit der Regionalbahn über die Grenze nach Frankreich, genauer gesagt nach Montpellier. Hier checkten wir in einem einfachen, aber praktischen Stadthotel ein. Montpellier empfing uns mit seinem charmanten südfranzösischen Flair.
Wir erkundeten den imposanten Justizpalast und schlenderten unter dem majestätischen Triumphbogen hindurch. Die kleine Kapelle von Saint-Roch und das historische Aquädukt Saint-Clément waren ebenfalls Teil unserer Tour. Auf der Place Royale du Peyrou und am Château d’Eau genossen wir die Aussicht und das entspannte französische Ambiente. Die beeindruckende Kathedrale Saint-Pierre war ein weiteres architektonisches Highlight. Wir gönnten uns typisch französische Macarons und ein knuspriges Baguette – ein wahrer Genuss! Und da wir ja mit dem Rucksack unterwegs waren, nutzten wir die Gelegenheit, unsere Kleidung im Waschsalon im Viertel Antigone aufzufrischen. Natürlich durfte auch ein stilechter französischer Hut als Souvenir nicht fehlen!
Paris: Liebe, Licht und leider auch Sprachbarrieren
Von Montpellier aus ging es mit dem TGV weiter in die Stadt der Liebe – Paris! Kaum zu glauben, aber wir haben die rund 750 km in nur dreieinhalb Stunden zurückgelegt. In Paris hatten wir ein Hostel direkt am Montmartre gebucht, was uns einen tollen Ausgangspunkt für unsere Erkundungen bot. Ehrlich gesagt, war die sprachliche Verständigung dort manchmal eine Herausforderung. Mein Französisch ist nicht perfekt, und viele Franzosen, denen wir begegneten, sprachen leider kein Englisch. Aber mit Händen und Füßen, einem Lächeln und etwas Geduld kamen wir immer irgendwie ans Ziel!
Wir starteten natürlich mit der majestätischen Sacré-Cœur und genossen den Blick über die Stadt vom Montmartre. Ein absolutes Highlight war der Besuch des Eiffelturms, wo wir bis zum zweiten Stockwerk hinauffuhren und die Aussicht genossen. Wir schlenderten über die Champs-Élysées zum imposanten Triumphbogen und stärkten uns mit einem sündhaft leckeren Nutella-Crêpe. Ein Besuch im Louvre durfte natürlich nicht fehlen – die Mona Lisa ist live doch noch viel faszinierender! Die Jardin des Tuileries luden zum Entspannen ein, und die Pont des Arts – bekannt für ihre Liebesschlösser (wobei am 8. Juni 2014 sogar ein Teil des Geländers unter der Last zusammenbrach!) – zeigte uns die romantische Seite der Stadt. Auch die beeindruckende Notre-Dame und der Justizpalast standen auf unserem Plan. Am Abend tauchten wir ein in das schillernde Treiben des Moulin Rouge – ein unvergesslicher Anblick!
Annecy: Alpenidylle und süße Versuchungen
Nach den lebhaften Tagen in Paris sehnten wir uns nach etwas mehr Ruhe, und die fanden wir in Annecy in den französischen Alpen. Wir übernachteten in einem Appart’City Hotel und ließen uns von der malerischen Kulisse verzaubern. Die berühmte Pont des Amours (Brücke der Liebenden) bot einen zauberhaften Blick auf den kristallklaren Lac d’Annecy. Wir erkundeten das historische Schloss von Annecy und den einzigartigen Palais de l’Isle, der wie ein Schiff mitten im Kanal liegt. Ein absolutes Geschmackserlebnis war eine riesige Erdbeer-Baiser-Meringe – einfach himmlisch! Auch die Kathedrale Saint-Pierre und die Kathedrale Notre-Dame waren einen Besuch wert.
Genf: Ein ungeplanter Schweizer Zwischenstopp
Eigentlich wollten wir direkt von Annecy weiter nach Pisa, doch manchmal macht das Reisen seine eigenen Pläne! Unser Anschlusszug nach Pisa war leider schon ausgebucht, sodass wir einen ungeplanten Zwischenstopp in Genf einlegten. Wir fanden spontan ein Hotel direkt am Bahnhof – praktisch für die Weiterreise am nächsten Tag. Und wisst ihr was? Hier in Genf haben wir das erste Mal gemeinsam den deutschen Tatort im Fernsehen geschaut! Das war der Beginn einer Tradition, die wir jahrelang jeden Sonntag beibehalten haben – ein schönes Reiseandenken, oder?
Trotz des kurzen Aufenthalts haben wir die Stadt erkundet: Wir spazierten entlang des Genfer Sees, genossen die Ruhe im Englischen Garten und bestaunten den imposanten Water Fountain (Jet d’Eau), das Wahrzeichen Genfs. Auch die kunstvolle Blumenuhr und das historische Bürgerdenkmal durften auf unserer Liste nicht fehlen.
Pisa: Schiefe Wunder und kulinarische Genüsse
Am nächsten Morgen ging es dann endlich weiter, mit dem Zug von Genf über Mailand nach Pisa in Italien! Dort erwartete uns ein wirklich tolles Bed & Breakfast, das uns mit italienischer Gastfreundschaft verwöhnte. Pisa ist natürlich bekannt für seinen Schiefen Turm, den wir ausgiebig bestaunten und dabei jede Menge lustige Fotos machten. Aber Pisa hat so viel mehr zu bieten! Wir schwelgten in leckeren Eiscremes und genossen die authentische italienische Pizza. Auch der prächtige Dom, die Überreste eines Römischen Bades, der idyllische Botanische Garten und das beeindruckende Taufhaus standen auf unserem Programm. Ein Spaziergang über die Ponte di Mezzo rundete unsere Erkundungen ab, und ja, wir haben natürlich noch mehr leckeres Eis und frische Pasta gegessen!
Unser dritter Tag in Pisa war dann ein ganz besonderer: Es war mein Geburtstag! Ich wachte morgens in Pisa auf, und nach einer letzten italienischen Stärkung ging es für uns mit dem Zug weiter nach Süden – abends schlief ich dann schon in Rom ein. Ein unvergesslicher Geburtstag auf Reisen!
Rom: Chaos, Geburtstagsschmaus und antike Wunder
Unser Start in Rom war zugegebenermaßen holprig. Das von uns gebuchte Hostel war überbucht, und so marschierten wir mit unseren schweren Rucksäcken und einer russisch sprechenden Dame, die zum Hostel gehörte, rund 30 Minuten quer durch die Stadt – ohne zu wissen, wohin die Reise gehen sollte! Letztendlich landeten wir bei einer älteren italienischen „Nana“, die uns ein winziges Zimmer mit einem 1,20 m breiten Bett (für uns beide!) und einer Dusche auf dem Balkon zur Verfügung stellte. Egal, wir waren glücklich, denn wir waren in Rom! Am Abend gab es dann mein üppiges Geburtstagsdinner in einem fantastischen neapolitanischen Restaurant. Es war so unglaublich gut, dass wir am nächsten Tag gleich noch einmal dort aßen und Jahre später sogar extra dafür nach Rom flogen! Leider hat dieses Juwel die Corona-Pandemie nicht überlebt und ist mittlerweile geschlossen – ein trauriger Verlust für die römische Gastroszene.
Unsere drei Tage in Rom waren vollgestopft mit Kulturprogramm: Der majestätische Petersdom und die Vatikanischen Museen mit der ehrwürdigen Sixtinischen Kapelle hinterließen einen tiefen Eindruck. Wir erklommen die Spanische Treppe, warfen eine Münze in den berühmten Trevi-Brunnen und bestaunten das perfekt erhaltene Pantheon. Das gigantische Monument Vittorio Emanuele beeindruckte mit seiner Größe. Für meinen Mann, der Geschichte liebt, war das Forum Romanum ein absolutes Highlight – ich persönlich bin ja eher weniger ein Fan von „toten Steinen“, aber die schiere Größe der Anlage ist schon beeindruckend. Und natürlich durfte ein Besuch des legendären Kolosseums nicht fehlen – ein Meisterwerk antiker Baukunst!
Venedig: Romantik auf dem Wasser und musikalische Nächte
Nach drei intensiven Tagen in der Ewigen Stadt ging es für uns mit dem Zug weiter nach Venedig Santa Lucia. Hier erwartete uns ein Hostel mit einem riesigen Zimmer, das sogar einen Flügel enthielt – eine willkommene Überraschung für mich, da ich abends darauf spielen konnte! Venedig ist einfach einzigartig. Wir schlenderten entlang des Fondaco dei Turchi, aßen Unmengen an leckere Eiscreme und bestaunten die charmante San Simeon Piccolo Kirche. Von der Ponte dell’Accademia hatten wir einen atemberaubenden Blick auf den Canale Grande. Die beeindruckende Santa Maria della Salute und die berühmte Rialtobrücke waren weitere Höhepunkte. Natürlich durfte ein Besuch des prächtigen Markusdoms und des weitläufigen Markusplatzes (Piazza di San Marco) nicht fehlen. Entlang des Kai von Venedig ließen wir die einzigartige Atmosphäre auf uns wirken.
Klagenfurt: Österreichische Gemütlichkeit und Heimweh-Vorbereitung
Von Venedig aus fuhren wir mit dem Zug in nur vier Stunden nach Klagenfurt in Österreich. Wir übernachteten in einem katholischen Jugendgästehaus und genossen es, endlich wieder ein anständiges österreichisches Bier zu trinken und einen deftigen Schnitzelteller zu essen – eine willkommene Abwechslung nach all den Tapas und Pastagerichten! Klagenfurt bot uns eine entspannte Zeit: Wir besuchten den charmanten Miniaturpark Minimundus, spazierten entlang des malerischen Wörthersees und bestaunten das idyllische Schloss Maria Loretto.
Die Heimreise: Ein „Fun Fact“ zum Abschied
Und dann hieß es Abschied nehmen von diesem unglaublichen Abenteuer! Von Klagenfurt traten wir unsere letzte Zugfahrt an, zurück nach Hause nach München.
Fun Fact zum Schluss: Während unserer gesamten Reise fuhren alle Züge, wirklich alle, auf die Minute genau pünktlich – bis auf den allerletzten Zug zwischen Klagenfurt und München, also innerhalb Deutschlands!
Innerhalb von drei Wochen haben wir auf dieser unvergesslichen Rucksackreise unglaubliche sechs europäische Länder (Portugal, Spanien, Frankreich, Schweiz, Italien und Österreich) bereist und dabei unzählige unvergessliche Erinnerungen gesammelt. Es war eine Reise, die uns gezeigt hat, wie viel man erleben kann, wenn man sich einfach auf das Abenteuer einlässt – auch wenn es mal ungeplant wird oder das Hostel überbucht ist. Wir hoffen, mein Bericht hat euch inspiriert, selbst den Rucksack zu packen und Europa mit dem Zug zu entdecken!