Mit dem Rennrad Richtung Norden – 7 (3) Tage Freiheit auf zwei Rädern

Manchmal braucht es nur ein Fahrrad, ein bisschen Rückenwind und eine offene Route.
Ich starte meine siebentägige Rennradtour durch Deutschland und Dänemark – allein, mit leichtem Gepäck und viel Lust auf Weite.

Mein Ziel? Kein konkretes. Nur: raus aus dem Alltag, rein in den Tritt, Land und Leute spüren, die Gedanken sortieren, der Sonne (und vielleicht auch dem Regen) entgegen.

In diesem Blogbeitrag nehme ich dich mit – Tag für Tag, live und echt. Mit Bildern, Höhenmetern, Momentaufnahmen und kleinen Geschichten vom Wegesrand.

Ob du selbst vom Fahrradsattel träumst, eine ähnliche Reise planst oder einfach mitlesen möchtest: Willkommen auf meiner Tour!

Bikebacking travel reise Norddeutschland Dänemark

Tag 1: Von Leipzig nach Brandenburg – Regen, Kälte und Glücksgefühle

Heute war es endlich so weit: Mein Rennrad-Abenteuer Richtung Dänemark hat begonnen! Früh am Morgen habe ich mich im Süden von Leipzig auf mein Rad geschwungen, voller Vorfreude und mit ein bisschen Nervosität im Gepäck.

Die ersten Kilometer führten mich quer durch Leipzig – vorbei an vertrauten Straßen, raus aus dem Alltag und hinein ins Unbekannte. Hinter der Stadtgrenze wurde es ruhiger, die Landschaft weitete sich, und ich konnte meine Gedanken fliegen lassen. Durch Bitterfeld-Wolfen und Dessau-Roßlau ging es weiter Richtung Norden. Die Strecke war abwechslungsreich, mal durch kleine Ortschaften, mal entlang weiter Felder.

Doch dann kam der Regen. Und zwar nicht nur ein bisschen Niesel, sondern ein richtiger Dauerregen, der mich die letzten vier Stunden begleitet hat. Ich war komplett durchnässt, die Finger klamm, die Füße eiskalt – aber irgendwie fühlte sich genau das nach Abenteuer an. Jeder Tritt in die Pedale war eine kleine Herausforderung, aber auch ein Triumph über den inneren Schweinehund.

Endlich, nach 149 Kilometern und unzähligen Regentropfen, bin ich im Slube Hostel in Brandenburg (Potsdam-Mittelmark) angekommen. Fix und fertig, aber auch unglaublich glücklich. Die heiße Dusche war heute mein persönlicher Luxus, und jetzt sitze ich hier, eingekuschelt, und lasse den Tag Revue passieren.

Allein unterwegs zu sein, bedeutet auch, solche Momente ganz für sich zu genießen – und genau das macht diese Reise für mich so besonders. Ich bin gespannt, was der nächste Tag bringt!


Tag 2: Vom Fläming nach Perleberg – Wind, Wälder und ein Hauch von Sonne

Der zweite Tag meiner Rennradreise begann im Naturpark Hoher Fläming – umgeben von sattem Grün und frischer Morgenluft. Meine Kleidung war noch immer klamm von der gestrigen Regenschlacht, aber der kräftige Gegenwind übernahm heute die Rolle des Trockners. Es war zwar anstrengend, gegen den Wind anzutreten, aber irgendwann spürte ich, wie die Nässe verschwand und sogar die Sonne sich zaghaft zeigte.

Die Strecke führte mich durch endlose Wälder, vorbei an weiten Feldern und zahlreichen Kuhställen. Es war ein Tag voller Natur – kaum Städte, kaum Verkehr, nur ich, mein Rad und das satte Grün ringsum. Die Ruhe unterwegs war fast meditativ. Ich fuhr durch Genthin, streifte Stendal und rollte durch das hübsche Havelberg. Immer wieder genoss ich kleine Pausen, um die Stille und die Landschaft aufzusaugen.

Nach 125 Kilometern erreichte ich am späten Nachmittag Perleberg. Jetzt sitze ich zufrieden und mit müden Beinen in einem griechischen Restaurant, gönne mir ein wohlverdientes Abendessen und lasse den Tag Revue passieren. Solche Momente sind das Salz in der Suppe einer Solo-Radreise – die Belohnung nach einem langen Tag im Sattel.

Morgen wartet eine noch längere Etappe auf mich – ich bin gespannt, wohin mich mein Weg führen wird!

  • Rennrad im Brandenburger Wald

Tag 3: Von der Straße auf die Schiene – Wenn der Körper Stopp sagt

Heute sollte eigentlich der dritte Tag meines Radabenteuers werden. Schon beim Aufwachen spürte ich die Schmerzen an der Achillessehne – ein unangenehmer Begleiter, der sich über die letzten Tage angekündigt hatte. In der Hoffnung, dass eine Schmerzsalbe aus der Apotheke Abhilfe schaffen könnte, schwang ich mich trotzdem aufs Rad. Die ersten Kilometer liefen noch, aber nach 40 Kilometern war endgültig Schluss: Mein Fuß machte dicht, jeder Tritt schmerzte, und ich musste in Ludwigslust schweren Herzens abbrechen.

Statt weiter auf dem Sattel zu sitzen, begann für mich das nächste Abenteuer: Bahnfahren in Deutschland. Verspätungen, Gleiswechsel, ein falsches Ticket und der fehlende Fahrradstellplatz machten die Rückreise zu einer echten Geduldsprobe. Nach sieben Stunden Zugfahrt – inklusive Umweg über Berlin – kam ich endlich wieder zu Hause an. Die Freude auf die Dusche war riesig!

Jetzt heißt es: Fuß hochlegen, kühlen und Geduld haben. Das Rad bleibt erstmal stehen, die Sehne braucht Ruhe. Auch wenn ich die Tour nicht wie geplant beenden konnte, bin ich um viele Erfahrungen reicher – und eines ist sicher: Diese Strecke werde ich wieder in Angriff nehmen, sobald mein Fuß wieder fit ist!

Fazit: Manchmal gewinnt der Körper, und das ist auch gut so. Gesundheit geht vor – die Straße läuft nicht weg. Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Rauf aufs Rad!

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