Allein auf zwei Rädern zur Ostsee: Mein 4-tägiges Rennrad-Abenteuer!
Liebe Reisefreunde, liebe Rad-Enthusiasten!
Als eure Reiseberaterin bin ich immer auf der Suche nach neuen, spannenden Erlebnissen, die ich mit euch teilen kann. Manchmal sind das ferne Länder, manchmal aber auch Abenteuer direkt vor der Haustür. Heute möchte ich euch von einem ganz besonderen Trip erzählen, der mich körperlich und mental herausgefordert und unglaublich begeistert hat: Meine viertägige Solo-Rennradtour von Groitzsch bis an die Ostsee!
Vier Tage, ich allein, mein Rennrad und die offene Straße – eine Kombination, die für mich pure Freiheit bedeutet. Und glaubt mir, es war jede einzelne Anstrengung wert!
Tag 1: Heißer Start ins Abenteuer – Von Groitzsch in den Fläming (143 km)
Der erste Tag meiner Tour war gleich eine echte Bewährungsprobe – und das lag nicht nur an den 143 Kilometern, die vor mir lagen! Die Sonne strahlte vom Himmel, und die Temperaturen kletterten schon am Vormittag in schweißtreibende Höhen. Aber wer Radfahren liebt, lässt sich davon nicht abschrecken, oder?
Meine Tour startete in meiner Heimat Groitzsch und führte mich zunächst durch vertraute Gefilde. Vorbei an Leipzig, mit einem kurzen Abstecher zum erfrischenden Schladitzer See und weiter zum idyllischen Werbeliner See – hier spürte ich schon die erste Leichtigkeit des Seins, die so eine Tour mit sich bringt. Das sanfte Plätschern des Wassers und die weite Landschaft waren die perfekte Einstimmung.
Weiter ging es durch Bitterfeld-Wolfen, wo die Industrielandschaft einen spannenden Kontrast zur Natur bildete, und dann nach Dessau, einer Stadt, die für ihre Bauhaus-Architektur bekannt ist. Ich ließ die Städte bewusst links liegen und konzentrierte mich auf die Strecke, auf das gleichmäßige Treten und das Gefühl des Fahrtwindes.
Mein Ziel für den ersten Tag: Der Naturpark Fläming. Eine Region, die für ihre sanften Hügel, weiten Felder und charmanten Dörfer bekannt ist. Nach einem langen, heißen Tag erreichte ich schließlich meine ganz besondere Unterkunft: Ein „slube“ – eine innovative „sleeping tube“. Nach den vielen Kilometern auf dem Sattel war das eine willkommene Abwechslung und eine super pragmatische Lösung für eine Übernachtung! Klein, aber fein und perfekt, um neue Energie zu tanken für die kommenden Etappen.
Die Hitze war an diesem Tag mein ständiger Begleiter, aber mit ausreichend Wasser und der richtigen mentalen Einstellung ließ sie sich gut meistern. Und das Gefühl, am Abend die geschaffte Strecke hinter sich zu wissen, ist einfach unbezahlbar!
Tag 2: Begegnungen und kuriose Orte – Von den slubes nach Neustadt (107 km)
Frisch erholt im slube startete ich am zweiten Tag mit 107 Kilometern vor dem Lenker. Die Route führte mich von Rathenow über das kurios benannte Wassersuppe – ja, der Ort heißt wirklich so und sorgte für einige Schmunzler! – bis nach Neustadt (Dosse).
Das absolute Highlight des Tages war jedoch eine unerwartete Begegnung: Ich fuhr gut 25 Kilometer gemeinsam mit einem Rentner auf seinem E-Bike. Wir unterhielten uns angeregt über unsere Touren, das Leben und die Schönheit der Brandenburger Landschaft. Es war eine wunderbare Bestätigung, wie das Radfahren Menschen verbindet und dass das Alter auf dem Rad nur eine Zahl ist! Nach unserer gemeinsamen Strecke verabschiedeten wir uns mit einem Lächeln und ich gönnte mir eine wohlverdiente Latte Macchiato Pause in der Sonne – der perfekte Moment, um die Beine hochzulegen und die Eindrücke des Vormittags Revue passieren zu lassen. Am Abend erreichte ich Neustadt (Dosse), müde, aber glücklich über die Erlebnisse des Tages.
Tag 3: Wiedersehensfreude in Waren – Von Kyritz zur Müritz (84 km)
Der dritte Tag war mit 84 Kilometern etwas kürzer, aber emotional umso intensiver. Von Kyritz aus ging es über den Königsberger See und Wittstock (Dosse) in Richtung Mecklenburgische Seenplatte. Mein Herz schlug höher, je näher ich Waren (Müritz) kam. Dieser Ort bedeutet mir sehr viel, und die Freude, ihn auf meiner Tour besuchen zu können, war riesig.
Die Mecklenburgische Seenplatte ist ein Paradies für Radfahrer – sanfte Hügel, glitzernde Seen und charmante kleine Ortschaften. In Waren (Müritz) angekommen, genoss ich die vertraute Atmosphäre, schlenderte am Hafen entlang und ließ die Seele baumeln. Es war ein wunderbarer Moment, an einem Ort anzukommen, mit dem man so viele persönliche Erinnerungen verbindet, besonders nach so einer langen Anreise mit dem Rad.
Tag 4: Das große Finale – Von Waren an die Ostsee (113 km)
Der letzte Tag – 113 Kilometer und das große Ziel vor Augen: die Ostsee! Von Waren (Müritz) aus radelte ich durch Teterow und die malerische Mecklenburgische Schweiz. Die Landschaft hier ist atemberaubend mit ihren sanften Hügeln und weiten Ausblicken, die das Herz jedes Radfahrers höherschlagen lassen.
Und dann, endlich: Rostock! Doch mein Ziel war noch ein kleines Stück weiter. Ich kämpfte mich bis nach Warnemünde, dem Ort, der den krönenden Abschluss meiner Tour bilden sollte. Als ich das Meer sah, überkam mich ein unbeschreibliches Gefühl von Stolz und Glück. Ich hatte es geschafft!
Die Temperaturen waren mit kühlen 17 °C und einem frischen Wind eine deutliche Veränderung zu den ersten Tagen, aber das tat meiner Freude keinen Abbruch. Das erste, was ich mir gönnte, war ein authentisches Fischbrötchen – ein Muss an der Küste! Danach gab es kein Halten mehr: Ich musste ein Beweisfoto machen und natürlich die Füße in die kalte Ostsee stecken. Es war ein kurzer, aber intensiver Moment der Glückseligkeit – vielleicht 30 Minuten Aufenthalt, in denen ich jeden Augenblick genoss.
Danach hieß es: Schnell wieder zurück zum Zug nach Rostock und ab nach Hause. Denn bei dieser Tour war es nicht nur das Ziel, das zählte, sondern der gesamte Weg – die Herausforderungen, die Begegnungen, die wunderschönen Landschaften und das Gefühl, etwas Großes aus eigener Kraft erreicht zu haben.
Diese Rennradtour war ein unvergessliches Erlebnis und hat mir wieder einmal gezeigt, wie viel man erreichen kann, wenn man einfach losfährt. Wenn ihr auch Lust auf so ein Abenteuer habt oder Fragen zu eurer nächsten Radreise habt, meldet euch bei mir!
Eure Reiseberaterin
Cathleen